Haltung und Ernährung

 

Seit über 45 Jahren beschäftige ich mich mit der Haltung und Zucht von Vögeln. Anfangs hielt ich „einfache“ Arten wie Zebrafinken, Wellensittiche, Kanarien, Rosenköpfchen, Diamanttäubchen usw. Noch als Jugendlicher konzentrierte ich mich immer mehr auf Prachtfinken, die mir in  den folgenden 25 Jahren viel Freude und außergewöhnliche Zuchterfolge (bei rund 60 verschiedenen Arten/Unterarten) bescherten. Bei zwei Arten glückte mir sogar die deutsche Erstzucht: Beim Schwarzbrust-Schilffink (Munia teerinki) – wird neuerdings Schwarzbrustnonne genannt – im Jahre 1988 und bei der Braunkopfnonne (Munia malacca brunneiceps) 1989. Für die Zucht des Schwarzbrust-Schilffinken wurde mir übrigens die Große AZ-Medaille in Gold verliehen.

 

Zur Abwechslung tummelten sich in meinen Volieren auch noch einige Wildtauben- und Wachtelarten sowie Laufhühnchen, die sich ebenfalls meist gut fortpflanzten. 1996/97 stellte ich dann meine Zucht auf Sittiche und Sperlingspapageien um. An den zuerst angeschafften verschiedenen australischen Großsittichen fand ich jedoch keinen Gefallen, so dass diese ab dem Herbst 1997 durch südamerikanische Sittiche der Gattung Pyrrhura (Rotschwanzsittiche) ersetzt wurden. Später kamen noch verschiedene Papageien der Gattungen Langflügel- und Rotsteißpapageien (Poicephalus und Pionus) sowie diverse Schmalschnabelsittiche (Brotogeris spp.) hinzu.

 

In den vergangenen fünf Jahren befasste ich mich wieder hauptsächlich mit asiatischen Prachtfinken sowie mit Zeisigen und Stieglitzen. An Sittichen züchte ich nur noch drei verschiedene Weißohrsittich-Formen. Ganz aktuell habe ich mir neben anderen Krummschnäbeln mehrere Farbmutationen des Erdbeerköpfchens und des Rußköpfchens angeschafft - ein für mich total neues Terrain. Sicherlich wird sich mein Vogelbestand im Laufe der nächsten Jahre immer wieder verändern, denn mich interessieren praktisch alle Vogelarten.

                                                            

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Untergebracht sind meine Vögel in verschiedenen Behausungen. Teils leben sie in größeren Gemeinschaftsvolieren und teils paarweise in kleineren Volieren, bzw. Zuchtboxen, die sich in mehreren Kellerräumen und in einem separaten Vogelhaus im Garten befinden. Einige Vögel bewohnen aber auch ganzjährig gut geschützte Freivolieren. Als Sitzgelegenheiten dienen unterschiedlich dicke Äste und Zweige von Obstbäumen, Weiden und Kiefern, die bei Bedarf erneuert werden. Als Bodenbelag verwende ich Hanfeinstreu. Bei den Kleinvögeln erleichtern unterschiedliche Futterautomaten die Darbietung des Trockenfutters. Auch das Trinkwasser wird fast ausschließlich in Fontänen gereicht. Um die Vogelräume freundlicher und natürlicher zu gestalten, sind die Decken in mehreren Blautönen und die Wände mit unterschiedlichen Mustern in Grün, Braun und Gelb bemalt. Mehrere Luftreiniger sorgen in den Innenräumen für ein angenehmes, recht staubfreies Klima.

 

Gefüttert werden meine Vögel während der Brutsaison zwei bis drei Mal täglich. Morgens reiche ich den Krummschnäbeln frisches Keimfutter (mit Eifutter und Mineralien angereichert) und den Cardueliden halbreife Hirse. Bei Bedarf wird am Morgen auch das Trinkwasser erneuert. Gegen Mittag gibt’s ggf. noch ein zweites Mal Aufzucht- bzw. Grünfutter. Am späten Nachmittag erfolgt die Hauptfütterung mit entsprechendem Trockenfutter. Meist wird nun noch Obst  (überwiegend Äpfel, aber auch diverse andere Sorten) oder Gemüse, z. B. Karotten, Zucchini, Grünkohl etc. oder Grünfutter wie beispielsweise Vogelmiere, Löwenzahn, halbreife Gräser gereicht. Auch wird nun das Trinkwasser erneuert, Reste des Keimfutters entfernt und verschmutzte Näpfe gereinigt.

 

In der winterlichen Ruheperiode bekommen alle meine Vögel hauptsächlich Trockenfutter. Nur hin und wieder gibt es auch etwas Grünfutter, bzw. Obst.

 

Obwohl die Pflege meiner Vögel sehr viel Zeit beansprucht - neben der täglichen Fütterung kommt ja noch ein enormer Zeitaufwand für die wöchentliche Reinigung, das Herbeischaffen von Futter und frischen Ästen, das Bereitstellen und Inspizieren der Nistkästen, die Beringung der Jungen, Zuchtbuchführung und Ausfüllen diverser Meldeformulare, ggf. besondere Pflege erkrankter Tiere usw. hinzu -, bereiten mir meine Gefiederten Freunde noch immer viel Freude. Man trägt allerdings auch eine große Verantwortung und es erfordert nicht nur von mir Opfer, sondern ebenso von meiner gesamten Familie. Ganz herzlichen Dank dafür meiner lieben Frau. 

 

                                                      © Horst Mayer. Jegliche Verwertung, insbesondere die Vervielfältigung der Abbildungen ist unzulässig.

 

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